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The Foxholes: Escaparatismo Cósmico (Review)

Artist:

The Foxholes

The Foxholes: Escaparatismo Cósmico
Album:

Escaparatismo Cósmico

Medium: CD
Stil:

Electroprog

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 48:39
Erschienen: 22.11.2013
Website: [Link]

Obwohl „Escaparatismo Cósmico“ bereits das vierte Album der katalanischen Band ist, lassen sich kaum Infos über THE FOXHOLES finden. Gut gehütetes Geheimnis oder zu unbedeutend, um für Furore zu sorgen? Die Wahrheit liegt natürlich dort, wo der Tod lauert – auf dem Mittelweg.

Bereits die Band musikalisch einzuordnen fällt nicht leicht. Das Album beginnt mit einer stumpf-metallischen Repetition der ewig gleichen Passagen, bevor der erste Teil des „Escaparatismo“-Quartetts ausgebremst wird, eine langsamere Variation des zuvor Gehörten einsetzt, Keyboards für Soundfülle sorgen, um anschließend zum stupiden Maschinenrhythmus des Beginns zurückzukehren. Das hat was mechanisch-hypnotisches, besitzt einen Touch Psychedelica und deutet an, worauf es am Ende hinauslaufen wird: Weitgehend instrumentaler Prog der nicht sonderlich komplexen Sorte.

Man fühlt sich ein wenig wie der leicht angetrunkene Zuschauer einer Märklin-Schau, der ratternden Zügen verfällt, die durch liebevoll aufgebaute Plastiklandschaften kreisen, während begeisterte Modelleisenbahner die Trafos bearbeiten als wären sie auf Crystal Meth.
Die (echten) Drums klingen blechern nach Dosenfutter, die Höhen sind beißend, die Mitten fahl und die Bässe kaum vorhanden. Der Gesang (dreimal spanisch, einmal englisch) ist so fragil wie Würfelhusten in der Arktis, wenn er nicht sicherheitshalber durch einen Verzerrer gejagt wird. Also der Gesang nicht das andere. Ist irgendwie ganz ulkig und stört nicht mangels Masse.

Es gibt noch einiges mehr, was man gegen „Escaparatismo Cósmico“ einwenden könnte, doch es spielt keine große Rolle. Denn man folgt den FOXHOLES gerne durch ihre Unbeholfenheit, all den polternden Rock und seine durch Streicheln beruhigten Geschwisterchen. Denn irgendwo findet sich immer eine kleine verzückte Melodie, ein Rhythmus bei dem man mit muss. Je weiter das Werk voranschreitet, umso mehr gewinnt es an Größe (mindestens 54/56), die Songs werden ausgefeilter (wenn man die Baumarkt-Feile nimmt), das Wechselspiel zwischen schnell und langsam kreativer, die Instrumentierung fülliger. Gerade der vermehrte Synthie-Einsatz tut der Musik gut.
Hat wenig mit Perfektion zu tun, dafür viel mit Charme.

FAZIT: Ein Grindhouse-Album. Nein, das hat mit Grindcore nichts zu tun. Stellt euch einen dieser italienischen Endzeitfilme vor, die Anfang/Mitte der Achtziger die Videotheken im Gefolge von Mad Max überfluteten. Diverse Fahrzeuge, bevorzugt Motorräder, von sehr eigenwilligen Designern entworfen und mangels finanzieller Unterstützung mittels Pappe und Alufolie zu Kampfmaschinen aufgepimpt, werden von edlen und finsteren Recken in Phantasiekostümen aus dem Gothic-/Sex-Store nebenan, zur finalen Schlacht in die örtliche Kiesgrube bugsiert. Dort kommt es zu einem Endkampf, in dem Dummies und brennende Reifen durch die Luft segeln wie feuchte Feuerwerkskörper, und der martialische Held siegreich aus der Schlacht hervorgeht. Nicht, weil er super ausgerüstet, stärker oder klüger als der böse Widerpart ist, sondern weil er ein bisschen besser aussieht, und weil es sich einfach so gehört. Den Soundtrack dazu liefert eine abgehalfterte Prog-Band der ersten Stunde oder eine aufstrebende, die eine Chance wittert möglicherweise auch einfach Spaß an der Sache hat. Gäbe es solche Filme heutzutage noch, könnten die Lieferanten der musikalischen Untermalung THE FOXHOLES heißen. Zwanzig Jahre später wären Fans des Films verzweifelt auf der Suche nach dem Soundtrack und würden horrende Summen dafür bezahlen. Kauft ihn also lieber sofort für schlappe 5 € plus Porto. Egal ob der Film je gedreht wird…

Jochen König (Info) (Review 3438x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Escaparatismo I
  • Todas Tus Horas (incl. Kepler Waltz)
  • Falsa Ciencia
  • Higgs Boson Ale
  • Otro Mundo
  • Escaparatismo II (Más Allá Del Blues)
  • Escaparatismo III (Golem)
  • Escaparatismo IV (Cósmico)

Besetzung:

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